Das Lipödem
Das Lipödem ist eine krankhafte Fettverteilungsstörung. Das Fett beginnt an bestimmten Körperstellen an zu wuchern. Anders als beim Übergewicht wachsen die betroffenen Fettzellen nicht nur, sie verändern ihre Struktur. Es bildet sich ein knotiges Unterhautfettgewebe. Diese Knoten sind gut tastbar, jedoch auch schmerzhaft. Die Haut wird an betroffenen Stellen schlecht durchblutet, das Gewebe schlechter mit Sauerstoff versorgt. Es entsteht ein chronischer Entzündungsprozess und dadurch auch Schmerzen. Die eiweißreiche Lymphflüssigkeit kann durch die erhöhte Gefäßdurchlässigkeit nicht abtransportiert werden, dies führt schließlich zu vermehrten Eiweiß-Übertritt in den umliegenden Zwischenzellraum, es entsteht ein Gewebeödem und somit der Spannungs- und Druckschmerz.
Die konkreten Ursachen des Lipödems sind noch immer unklar.
Man geht davon aus, dass es vererbt wird und durch hormonelle Veränderungen ausgelöst wird, wie:
Nach der Pubertät
Durch die Pille
Nach Schwangerschaften
Nach einer Schilddrüsen-OP
Nach einer Gebärmutterentfernung
In den Wechseljahren
Therapiemöglichkeiten
Sobald die Diagnose sicher ermittelt wurde, kann man mit den richtigen Tipps und Anwendungen ganz gut damit leben.
Wichtig ist, erst einmal die Therapie anzufangen. Bei einem reinen Lipödem, ist der wichtigste Grundsatz:
Bewegung, Ernährung und das Tragen von
einer Flachstrick-Kompressionsversorgung.
Die Bewegung ist beim Lipödem nicht wegzudenken. Das Unterhautfettgewebe ist krankhaft und die Diagnose ist chronisch und schmerzhaft. Somit muss die Bewegung zum Alltag dazugehören. Zu empfehlen sind Sportarten, die sanft zum Gewebe sind, wie zum Beispiel: Walken, Rad fahren, Spazieren gehen, Schwimmen, Pilates, Wassergymnastik und natürlich Yoga. Aber auch mit Trampolin und Hula Hoop Reifen kann man richtig Spaß an der Bewegung haben. Und darum geht es auch, eine Sportart zu finden die zu einem passt und Freude bereitet.
Die richtige Ernährung, hilft dabei überschüssige Pfunde los zu werden als auch die Lipödem-Symptome zu verringern. Im Fall des Lipödems sind strenge Diäten keine Lösung. Die Ernährung muss umgestellt werden. Gute Erfolge werden mit dem Intervallfasten, einer Basischen Ernährung, Vegetarisch, Vegan oder mit einer Ayurvedischen Ernährung erzielt. Wichtig ist, die Ernährungsumstellung muss zum Alltag passen, damit sie auf Dauer auch umgesetzt werden kann.
Generell sollte man beachten: so oft wie möglich selbst mit frischen Lebensmitteln kochen, zum Großteil auf industriellen Zucker verzichten und diesen ersetzen in Alternativprodukten. Antioxidantien und entzündungshemmende Lebensmittel zu sich nehmen. Werte wie Vitamine, Eisen etc. regelmäßig kontrollieren lassen, damit es nicht zu einem Mangel kommt.
Die manuelle Lymphdrainage hilft bei einem zusätzlichen Ödem in den Extremitäten. So kann die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) auch ein Anfang der Therapie sein. In der ersten Phase werden die Beine mehrmals wöchentlich mit der manuellen Lymphdrainage behandelt, danach mit Kurzzugbinden gewickelt, um den Rückfluss der Lymphflüssigkeit zu verhindern. Wenn sich der Umfang verringert hat und stagniert, wird die Kompressionsstrumpfhose angemessen. Es geht in die zweite Phase – die Erhaltungsphase.
Die flachgestrickte Kompressionsversorgung hilft bei den Schmerzen, entlastet das Gewebe und gibt einen angenehmen Massageeffekt. Durch den Druck von außen auf Beine und Arme, wirkt sie den Ödemen entgegen. Die Kompression muss gut sitzen, um sie im Alltag zu akzeptieren und auch gern tragen zu wollen. Sie soll eine Entlastung sein und keine Belastung.
Die Liposuktion kann auch eine Therapiemöglichkeit sein. Hier werden die krankhaften Fettzellen radikal bis zur „normalen“ Fettschicht abgesaugt, damit erneutes Wuchern der Fettzellen verhindert wird. Jedoch sollte einem bewusst sein, das mit der Liposuktion die Symptome bekämpft werden, allerdings nicht die Ursache. Die Klinik und der Arzt sollten wohl bedacht gewählt werden, es ist immerhin eine Operation die Risken mit sich bringen kann. Ein kompetentes Beratungsgespräch und Vertrauen in den Arzt sollten Voraussetzung sein.